Geschichte

Vom Traditionsbetrieb zum High-Tech Logistikunternehmen
Die geschichtlichen Ursprünge des Schweizer Versandzentrums gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Anfänglich als Produktions- und Handelsbetrieb für Textilien gegründet erlebte das Vorgängerunternehmen «Ackermann Versandhaus AG» seine Blütezeit von den 1960er bis in die 1990er Jahre. Mit dem Bau und der Inbetriebnahme des Hochleistungs-Logistikzentrums 1997 war definitiv der Grundstein gelegt für die heutige SVZ Schweizer Versandzentrum AG. Dank Unternehmergeist, Weitsicht und visionären Ideen wurde das SVZ zu dem was es heute ist – einem hoch technologisierten und führenden Schweizer Dienstleistungsunternehmen mit Full-Service-Logistik.

1900
Das erste Versandhaus der Schweiz
Der Hutmacher und Schneider Johann Achermann gründet 1843 eine Fabrik zur Verarbeitung und Veredelung von Textilien. Das Unternehmen wird von der Familie fortgeführt, bis 1900 zwei seiner Enkel an der Bahnhofstrasse in Entlebuch die «Gebrüder Ackermann – Fabrikation und Handel mit Tuchwaren» eröffnen. Diese Firma wird als erstes Versandhaus der Schweiz ins Handelsregister eingetragen. Die beiden Brüder beginnen mit dem Versand von Textilwaren. Der Ausbau der Versandaktivitäten wird durch die 1875 eröffnete Eisenbahnlinie Luzern – Langnau – Bern und den schnellen Ausbau des Postwesens begünstigt.

1947
Ackermann zieht an den heutigen Standort beim Bahnhof Entlebuch
Mit dem Bau und Bezug eines neuen Lagergebäudes mit Verkaufslokal startet eine Phase der Expansion. Zu dieser Zeit arbeiten bereits 40 Mitarbeitende für das Versandhaus. Die logistische Anbindung an die Gleise hat bis Ende des Jahrhunderts eine zentrale Bedeutung.
1955 bis 1970
Ausbau in drei Etappen und Verdoppelung der Kapazitäten
In den 60er- und 70er-Jahren erlebt der Versandhandel seine erste Blütezeit. Der Ausbau des Post-Logistiknetzes und vor allem der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg lassen das Einkaufen aus dem Katalog aufblühen. 1960 wird die «Gebrüder Ackermann» in «Ackermann Versandhaus AG» umbenannt. Der Umsatz kann in dieser Phase von 1.5 auf über 60 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden.
1971
Management-Buy-Out
Die Gebrüder Karl und Alfred Ackermann verkaufen ihre Unternehmensanteile an ein engagiertes Manager-Trio mit einer klaren Vision: das Ackermann Versandhaus von der damaligen Nummer 3 zur Nummer 1 der Schweiz zu machen. Hoch verschuldet zu hohen Zinsen aber mit guten Ideen starten die jungen Manager die Mission «Turnaround» erfolgreich. Ein Katalog im Buchformat, Verkauf auf Rechnung statt mit Vorauszahlung, internationale Beschaffung und Sortimentsdiversifikation bilden die neue Basis für die darauffolgende zweite Blütezeit, die bis in die späten 90er-Jahre andauert.
1982
Übernahme der Ackermann Versandhaus AG durch Corneliu Sfintesco
Ab 1982 wird Corneliu Sfintesco zum alleinigen Eigentümer des Ackermann Versandhauses. Unter seiner Führung wird Ackermann zum grössten Versandhaus der Schweiz und ist in allen Landesteilen der Schweiz mit einer eigenen Ladenkette präsent.
1991
Übernahme des Säge- und Hobelwerks «ECO AG» durch die Ackermann Versandhaus AG
Das Ackermann Versandhaus befindet sich weiterhin auf Expansionskurs. Über 220 Millionen Umsatz wird inzwischen mit 600 Mitarbeitenden erwirtschaftet und 2.5 Millionen Pakete werden jährlich an Schweizer Haushalte versandt.
Aufgrund der anhaltenden Expansion wird 1991 das Säge- und Hobelwerk «ECO AG» übernommen, wobei die Sperrholzfabrikation bereits 1993 einer grossen Vision weicht.
1994
Spatenstich zum Bau des Schweizer Versandzentrums
Die Vision «Ackermann, das Versandhaus für den Alpenraum», in der neben der Schweiz auch Süddeutschland, Österreich, Norditalien und Ostfrankreich vom Entlebuch aus bedient und beliefert werden sollen, gibt den Startschuss zum grössten Projekt in der Firmengeschichte – dem Bau eines 120 Millionen Franken teuren Hochleistungs-Versandzentrums.
1997
Eröffnung des europaweit modernsten Logistikzentrums
Nach drei Jahren Bauzeit wird das modernste Logistikzentrum Europas feierlich eröffnet. Ein Meilenstein in der (teil-)automatisierten Verarbeitung von Versanddienstleistungen.
Mit dem Versandhaus Charles Veillon SA kann auch die damalige Nummer 2 der Schweiz gewonnen werden, welche ihre Versandaktivitäten ab 2004 ebenfalls an den Standort in Entlebuch verlagert. Dadurch können die Auslastung der Anlagen gesteigert und die Wirtschaftlichkeit verbessert werden.
2001
Eigenständige AG «SVZ Schweizer Versandzentrum AG»
2001 wird die «SVZ Schweizer Versandzentrum AG» als eigenständige Logistikdienstleisterin gegründet und damit der Grundstein für die heute renommierte Adresse für Fulfillment-Logistik gelegt.
Im Laufe der Jahre können neben dem mittlerweile mit Ackermann fusionierten Versandhaus Veillon auch weitere Kunden für Versanddienstleistungen gewonnen werden.
2007
Verkauf der Marke Ackermann
Nachdem das Versandhaus Veillon seine Versandtätigkeit 2005 eingestellt hat, muss 2006 schliesslich auch Ackermann als letztes unabhängiges Schweizer Versandhaus die Handelstätigkeit aufgeben. Das frühere Nein zum EWR hatte die Situation und die Zukunftsperspektiven der Versandhäuser der Schweiz fundamental verändert. Der Druck aus dem europäischen Ausland und der durch das aufkommende Internet angestossene Technologiesprung verunmöglichen einen rentablen Betrieb.
Die Marke «Ackermann» wird von Quelle AG Deutschland und später von Quelle Österreich übernommen und existiert noch heute.
Die «SVZ Schweizer Versandzentrum AG» konzentriert sich fortan ausschliesslich auf Fulfillment-Logistik für Dritte. Schon bald können die ersten namhaften Kunden gewonnen werden und das Unternehmen erarbeitet sich dank hervorragender Dienstleistungsqualität und hoher Flexibilität rasch einen ausgezeichneten Ruf in der Schweizer Logistiklandschaft.
2010
Retrofit automatisiertes Kleinteil-Hochregallager
Die ersten Erfolge und die wachsende Nachfrage rechtfertigen nach nur drei Jahren die Investition in ein Retrofit der bestehenden Anlagen. In diesem Rahmen kann das bestehende Kleinteil-Hochregallager mit seinen rund 230’000 Behältern wieder in Betrieb genommen werden. Diverse Anlagen werden rück- und umgebaut und neue, flexible Lagerflächen entstehen für das bevorstehende, rasante Wachstum.
2021
Inbetriebnahme neues Hochregal-Lager mit 21’000 Palettenplätzen
Acht Jahre später meldet die Logistik bereits erste Platzprobleme und so wird mit der Planung eines weiteren modernen und leistungsfähigen Hochregallagers begonnen: ein vollautomatisches Paletten-Hochregallager mit 21’000 Palettenplätzen, davon 1’000 Plätze im direkten Zugriff mittels Kommissionierplätzen. Das Lager verfügt über 8 Kommissioniergänge, die auf 2 Ebenen verteilt sind, und bietet insgesamt 966 Kommissionierplätze. Im Jahr 2021 kann der Bau schliesslich in Betrieb genommen werden. In dieser Grösse und Flexibilität ein weiteres logistisches Highlight.
2024
Partner von rund 80 Kunden und Arbeitgeber für 80 Mitarbeitende
Heute bietet die SVZ Schweizer Versandzentrum AG mit ihren rund 80 Mitarbeitenden und hoch technologisierter Infrastruktur am Standort Entlebuch eine Rundum-Sorglos-Logistik an. Als stolze Logistikpartnerin von rund 80 namhaften Kunden aus den Bereichen E‑Commerce, Retail, Konsumgüter, Bekleidung und Pharma verarbeitet die SVZ Schweizer Versandzentrum AG jährlich über 1’000’000 Aufträge und lagert rund 80’000 verschiedene Artikel mit gut 10’000’000 Warenteilen.